Konzeption

"Dead-House-Walking" erweitert das Schlagwort von "Kunst am Bau", Kunst erobert sich in neue Betätigungsfelder und mischt sich in neue Lebensbereich ein.

Derzeit wohnen noch ca. 1500 Menschen in den Hochhäusern, aber fast ein Drittel der Wohnungen steht bereits leer. Zusätzlich zu den ohnehin bestehenden sozialen Problemen - wie hoher Anteil ausländischer Mitbewohner, ständig wechselnde Nachbarschaften und sozial wie bildungsmäßig sehr heterogene Bewohnerstruktur - schafft der Umsiedlungsprozess und das Wissen um die Preisgabe der alten Bauten zusätzliche Konfliktebenen.

Hier setzt das interdisziplinäre Team aus Künstlern und Soziologen an. Mittels qualitativer Interviews werden die vorhandenen Kommunikationsebenen und - strukturen der Bewohner erforscht. Wo gibt es Berührungspunkte unter den Bewohnern, wie intensiv sind die Kontakte, welche Kommunikationsmittel würden von den Bewohnern angenommen werden.

Diese Untersuchung dient als Basis zur Konzeption und Installierung eines Bewohnernetzwerkes. Dieses Netzwerk könnte mittels email-Vernetzung, SMS-Nachrichten, Chat-Foren oder auch Low-tech- Methoden wie Anschlagbretter, Wohnhauszeitungen oder Hausrundfunk in Gang gehalten werden.

Als Inputs, um das Netzwerk zu bereichern und am Leben zu erhalten, dienen nicht nur konkrete Informationen zum Umsiedlungsprozess, sondern auch Methoden der Aktionsforschung sowie künstlerische Interaktionen.

Durch die Betreuung des Netzwerkes soll aus der sozial und kulturell heterogenen Interessensgemeinschaft der Bewohner eine solidarischere Zweckgemeinschaft werden, um Konflikte im Umsiedlungsprozess zu mildern. Das Netzwerk soll nicht nur als emotionaler Puffer dienen, sondern auch manche Auseinandersetzung entschärfen, und damit zum Empowerment der Bewohner beitragen. An Hand von Projekten wie Einkaufsgemeinschaften, Tauschbörsen und ähnlichem soll der Nutzen einer Solidargemeinschaft erlebt werden und dadurch die Bildung von neuen Bewohnernetzwerken in den Neubauten unterstützt werden.

Das Projektteam besteht aus: